Querflöte

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Flötisten und andere Musiker haben seit jeher versucht, den besonders schönen Klang der Flöte in Worte zu fassen, wie z. B. Plutarch (griech. Philosoph ca. 45-ca. 125 n. Christi):

 

"Die Flöte zähmt den Geist und dringt mit einem so anmutigen Ton in die Ohren ein, dass sie Befriedigung und Ruhe in alle Regungen trägt, bis in die Seele hinein."


 

Archäologische Instrumentenfunde, z. B. einer 35.000 Jahre alten, aus Mammut-Elfenbein geschnitzten Flöte, die bei Ausgrabungen in der Klösterle-Höhle bei Blaubeuren/Süddeutschland gefunden wurde, zeigen, dass die Ursprünge der Musik bis in die Steinzeit zurückverfolgt werden können. Wahrscheinlich wurden die Flöten zu der Zeit zu kultischen und rituellen Zwecken, also bei Zeremonien und Bräuchen eingesetzt.
Viele Tausend Jahre später, in den antiken Hochkulturen, wird die Erfindung der Flöte häufig den Göttern zugeschrieben. In Ägypten ist ihr "Schöpfer" der Gott Osiris. Darstellungen aus der Zeit der Pyramiden zeigen, ägyptische Längsflöten, mit denen zuweilen auch in Gruppen musiziert wurde. Solche Längsflöten werden heute noch im afrikanischen Mittelmeerraum gespielt. In der griechischen Mythologie hat der Hirtengott Pan die Flöte entdeckt.


Pan - hässlich aussehend, halb Mensch halb Ziegenbock - verliebte sich in die Nymphe Syrinx. Als diese vor ihm floh und die Götter um Hilfe bat, wurde sie in ein Schilfrohr verwandelt. Aber Pan brach voll Kummer über den Verlust der Nymphe das Schilfrohr. Die unterschiedlich langen Teile verband er miteinander, wenn er in die Rohre blies, glaubte er die Stimme von Syrinx wieder zu hören.- Die Panflöte war geboren.             
In Indien soll der Gott Krishna (ca. 1000 vor Christus), als Hirtenknabe den Menschen die Q
uerflöte "murali" gebracht haben. Auch Buddha (ca. 500 v. Chr.) und seine weibliche Verkörperung - die Göttin Kannon - wurden Querflöte spielend dargestellt.

 

Die Vorfahren unserer Querflöte stammt wohl aus Asien.Die Flöte, die quer gehalten wurde, ist die chinesische "chi".
Nach Europa kam die Querflöte vermutlich durch die Etrusker. Sie besiedelten, von Kleinasien kommend, um 800 vor Christus das heutige Italien. Im Mittelalter waren sowohl die Querflöten als auch die Blockflöten weit verbreitet. Sie wurden an den Höfen, bei Turnieren, beim Tanz und "zu Tisch" gespielt - oft im festen Instrumentalensemble. Spielleute waren umherziehende Musiker. Im Mittelalter galten sie als ehrlos, da sie keinen festen Wohnsitz hatten. Um "ehrbare" Bürger zu werden, mussten sie sesshaft sein und sich- wie es damals die Regel war- zu Bünden zusammenschließen. So bildete sich die "Zunft der Türmer und Stadtpfeiffer" im städtischen Dienst aus. (Die "Zunft der Trompeter und Pauker" stand dagegen im höfischen Dienst).

 

Die Renaissance- Flöten waren einteilig und bestanden aus Holz.
Zylindrische Bohrung, sechs Tonlöcher und das Mundloch. So war das Instrument bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts in Gebrauch.
Immer häufiger wurde die gespielte Musik nun auch in Noten aufgeschrieben. Die Erfindung des Buchdrucks um 1455 und des Notendrucks um 1467 ermöglichte eine bessere Verbreitung. Anweisungen und Lehrwerke zum Spielen von Musikinstrumenten entstanden, z.B. die erste Instrumentalkunde von Sebastian Virdung (1511).
In Paris, am Hofe Louis XIII. und Louis XIV. (genannt der "Sonnenkönig") wurde das Instrument sehr geschätzt. Da Paris für alle europäischen Königs- und Fürstenhäuser ein Vorbild war, fand die neue Flöte schnell Verbreitung.
In Deutschland gipfelte der Siegeszug darin, dass selbst der Preußenkönig Friedrich der Große die Traversflöte spielte, für sie komponierte und viele Adelige ind Bürger zum Spielen anregte. Mit gutem Recht kann das 18., als das große Jahrhundert - das "grand siècle" - der Querflöte bezeichnet werden.

 

Im Jahre 1831 entwickelte Theobald Boehm ein ausgetüfteltes System, das es möglich machte, mit einem Finger gleichzeitig mehrere Klappen zu betätigen. (15 Tonlöcher mussten von neun Fingern abgedeckt werden).  - Die "konische Ringklappen-Flöte" war geboren! (Das neu erfundene Klappensystem wurde bald auch auf andere Instrumente, beispielsweise die Klarinette (Boehm-System), übertragen.
Theobald Boehm ließ der Wunsch nach einer weiteren Perfektionierung der Flöte nicht ruhen, und so studierte er bei seinem Freund Professor Carl von Schafhäutl, einem Physiker, zwei Jahre lang die Gesetze der Akustik. Die neuen Erkenntnisse mündeten in den Bau der zylindrischen Silberflöte im Jahre 1847 mit folgenden Neuerungen: Das Flötenrohr bestand nicht mehr aus Holz, sondern aus Silber, da dieses Material den in jeder Beziehung den "vorzüglichsten Ton" ermöglicht. Gedeckte Klappen. Klanglich ausgeglichene chromatische Tonskala über drei Oktaven. Platzierung der Tonlöcher an die genau berechneten, akustischen Stellen. Veränderung des Tones durch Veränderung der Tonlöcher und des Mundloches. Parabolisches Kopfstück (Mittelstück und Fuß zylindrisch; Mundloch in Form eines "länglichen Vierecks mit abgerundeten Ecken".
Durch diese Neuerungen nennt man die Querflöte deshalb heute auch "Boehmflöte".

 

Im Orchester der Barockzeit diente die Querflöte häufig als ergänzende klangliche Farbe zu den Violinen. Wenig später, zu Mozarts Zeit, waren meistens zwei Flöten im Orchester besetzt.
Bei großen romantischen Werken erweiterte sich die Flötenbesetzung: Es konnten eine dritte und sogar vierte Flöte, das Piccolo und eine Altflöte dazukommen.
Besonders interessant klingt die klassische Bläserquintettbesetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott.
Natürlich gibt es auch reine Flötenensembles. Mit der Querflöte kann man in Duobesetzungen, im Trio, Quartett, Quintett und Sextett bis hin zum Flötenchor musizieren. Im Flötenchor sind auch die tiefen Flöten besetzt: die Altflöte, die Bassflöte und manchmal die Kontrabassflöte.
(G. Landgraf "Die Querflöte" ED 20079)

 

Im Jazz wurde die Flöte ziemlich spät "entdeckt" (geringe Lautstärke im Vergleich zu Trompete, Posaune, Saxofon und besonders zum Schlagzeug). Ganz andere Qualitäten der Flöte werden hier gefragt. Wesentlich wichtiger als ein klarer, "sauberer" Ton, sind hier: Klangfarbe, Artikulation, Glissando, Phrasierung und das rhythmische Element.